Zu Content springen
Deutsch
  • Es gibt keine Vorschläge, da das Suchfeld leer ist.

Microsoft VSS Troubleshooting (de)

 

Microsofts Volume Shadow Copy (Volumenschattenkopie) zählt wohl zu den komplexesten Funktionen des Windows-Betriebssystems; daher ist die Reparatur im Fehlerfall oft sehr zeitaufwändig.

Symptome einer Volumenschattenkopie-Störung

- Sehr lange (oder scheinbar unendliche) VSS-Snapshot-Erzeugung mit intensiver Festplattenaktivität.

- VSS-Fehler, die im Ereignisprotokoll gemeldet werden (Start anklicken und „Ereignisanzeige“ in das Suchfeld eingeben, um zu öffnen)

- VSS-Fehler, die von Microsofts Volumenschattenkopie-Tool „vssadmin“ gemeldet werden

- VSS kann keine Snapshots erstellen.

 

Bitte führen Sie diese Strategien nacheinander aus, bis das Problem behoben ist.

VSS-Reparaturstrategie #1 – Freier Speicherplatz und Neustart

Überprüfen Sie den freien Speicherplatz auf ALLEN Volumes/Partitionen des PCs, auf dem NovaBACKUP installiert ist. Bei zu wenig freien Speicherplatz schlägt VSS fehl, wenn „Open File Backup“ aktiviert ist – dies ist standardmäßig in NovaBACKUP der Fall. VSS nutzt Speicherplatz auf allen Partitionen, nicht nur auf dem Laufwerk C:, um Daten zwischenzuspeichern. VSS kann den gesamten verbleibenden Speicherplatz einer Partition nutzen, ohne dass Sie es bemerken, es sei denn, Sie kennen die entsprechenden Befehlszeilen-Funktionen, um die VSS-Speicherplatznutzung zu überprüfen.

Neustarten. Systeme, die länger nicht neu gestartet wurden, können dazu führen, dass VSS nicht mehr korrekt funktioniert. Wie alle erfahrenen Microsoft-Anwender wissen, ist ein regelmäßiger Neustart zur Prävention und Systembereinigung ratsam.

 

VSS-Reparaturstrategie #2 – Systemdateiprüfung

Führen Sie die Systemdateiprüfung (SFC) wie folgt aus:

- Klicken Sie auf das Start-Symbol und geben Sie „cmd“ in das Feld „Programme/Dateien durchsuchen“ ein.

- Klicken Sie im Ergebnisfeld mit der rechten Maustaste auf „cmd.exe“ und dann auf „Als Administrator ausführen“. Sie werden aufgefordert, das Admin-Passwort einzutippen oder als Administrator zu bestätigen.

- Geben Sie an der Eingabeaufforderung „SFC /scannow“ ein und drücken Sie ENTER. Dadurch werden die Systemdateien und die Konfiguration des Rechners überprüft.

Der Scan kann einige Zeit in Anspruch nehmen, haben Sie Geduld. Windows repariert alle gefundenen beschädigten oder fehlenden Dateien.

Erhalten Sie die Meldung, dass SFC beschädigte Dateien nicht reparieren konnte, versuchen Sie die Fehlerbehebung mit dem Deployment Image Service and Management Tool (DISM):

- Klicken Sie erneut auf das Start-Symbol und geben Sie „cmd“ in das Suchfeld ein.

- Rechtsklick auf „cmd.exe“, dann „Als Administrator ausführen“.

- Geben Sie an der Eingabeaufforderung „DISM /Online /Cleanup-Image /RestoreHealth“ ein und drücken Sie ENTER. Damit werden Dateien aus dem Online-Windows-Repository geladen und auf Ihren Rechner übertragen.

- Führen Sie danach nochmals „SFC /scannow“ aus.

 

VSS-Reparaturstrategie #3 – VSS-Schattenkopien

Öffnen Sie die Eingabeaufforderung (cmd) als Administrator und starten Sie „vssadmin“.

Führen Sie „vssadmin delete shadows /all“ aus, um verwaiste VSS-Schattenkopien zu bereinigen. Defekte Systeme sammeln teilweise Hunderte persistenter VSS-Snapshots, die Windows stark verlangsamen.

Falls „vssadmin delete shadows /all“ nicht alle Schattenkopien entfernen kann, gehen Sie wie folgt vor:

Führen Sie den obigen Befehl für jedes Laufwerk mit der minimal erlaubten MaxSize (300 MB) aus. Windows entfernt dann selbständig alle Schattenkopien aufgrund mangelnden Speicherplatzes.

Stellen Sie danach MaxSize auf „UNBOUNDED“ oder einen sehr hohen Wert (z.B. 100 GB) ein – dies ist lediglich ein Grenzwert, keine dauerhafte Speicherreservierung. Es sollten mindestens 50 GB oder 10 % der Laufwerksgröße sein (je nachdem, was höher ist).

Für Server-Betriebssysteme gibt es eine Alternative, wenn „vssadmin /delete shadows all“ nicht funktioniert oder Fehler auftreten: Nutzen Sie das Tool „DISKSHADOW“ aus einer Administrator-Eingabeaufforderung.

diskshadow [Enter]

delete shadows all [Enter]

Führen Sie „vssadmin list writers“ aus und prüfen Sie, ob Fehler gemeldet werden. Wenn ein VSS-Writer Fehler meldet, muss dieser gegebenenfalls separat repariert werden. Besonders häufig gibt es Probleme mit dem „Microsoft Virtual Server 2005 VSS Writer“.

VSS-Writer-Fehler ohne Neustart beheben:

Prüfen Sie die Ereignisanzeige auf weitere Fehlerhinweise des betreffenden VSS-Writers.

Führen Sie danach erneut „vssadmin list writers“ aus, um zu prüfen, ob das Problem behoben ist.

 

VSS-Reparaturstrategie #4 – VSS-Befehlszeilen-Reparaturen

Sie können versuchen, alle VSS- und COM-Komponenten neu zu registrieren. Folgen Sie dafür unserem FAQ zu VSS-Befehlszeilen-Reparaturen.

 

Erweiterte Konfigurationen

VSS-Reparaturstrategie #5 – Vollständige Deinstallation und Neuinstallation aller Backup-Software

Deinstallieren Sie sämtliche Backup-Programme, die auf Ihrem Computer installiert sind, einschließlich „Windows Backup“, falls vorhanden. NovaBACKUP müssen Sie dabei nicht deinstallieren, da NovaBACKUP keine eigenen VSS-Writer enthält oder installiert; allerdings verursachen VSS-Writer anderer Backup-Hersteller häufig Systeminstabilitäten und Fehler.

Nach der Deinstallation aller anderen Backup-Programme öffnen Sie den Registrierungseditor (regedit) als Administrator und kontrollieren Sie folgenden Pfad: HKEY_LOCAL_MACHINE\SYSTEM\CurrentControlSet\Services\VSS\Providers

Unter diesem Schlüssel sollte nur „Microsoft Software Shadow Copy Provider 1.0“ aufgeführt sein, kein weiterer VSS-Writer. Finden Sie weitere, handelt es sich vermutlich um Überreste ehemaliger Backup-Programme. Exportieren Sie den betreffenden Registrierungspfad (Rechtsklick > Exportieren), bevor Sie den Eintrag unterhalb von HKEY_LOCAL_MACHINE\SYSTEM\CurrentControlSet\Services\VSS\Provider löschen.

Danach Neustart und erneut „vssadmin list writers“ ausführen, um das Ergebnis zu prüfen.

 

VSS-Reparaturstrategie #6 – Virtuelle Maschinen

Wenn der betroffene PC oder Server als Virtualisierungs-Host dient, installieren Sie die jeweils aktuelle VMware Tools-Version (bei VMware) bzw. Virtual Machine Additions (bei Microsoft Virtual Server) auf allen VMs.

Treten beim Backup einer Hyper-V-VM Probleme auf, befolgen Sie die VSS-Fehlerbehebungsschritte sowohl innerhalb der VM als auch auf dem Hyper-V-Host.

 

VSS-Reparaturstrategie #7 – COM-Abonnementkorruption

Ihr System könnte beschädigte COM-Abonnementinformationen enthalten. Öffnen Sie dazu den Registrierungseditor (regedit) und navigieren Sie zu:

HKLM\Software\Microsoft\EventSystem\{26c409cc-ae86-11d1-b616-00805fc79216}

Löschen Sie dort den „Subscriptions“-Schlüssel und starten Sie Ihren Rechner neu.

Ein anschließender Aufruf von „vssadmin list writers“ in der Eingabeaufforderung sollte keine Fehler mehr anzeigen.

Besonders hilfreich ist diese Strategie, wenn der „System Writer“ Fehler meldet – dies ist häufig auch in der Ereignisanzeige ersichtlich.

 

VSS-Reparaturstrategie #8 – Windows Update

Installieren Sie die aktuellsten Service Packs und Updates per Windows Update.

Prüfen Sie Microsofts Support auf Hotfixes und weitere Aktualisierungen zur Reparatur von VSS.

 

VSS-Reparaturstrategie #9 – Zusätzliche Nicht-Microsoft-VSS-Provider

Problem:

Sie versuchen, eine Sicherung geöffneten Dateien (beispielsweise per Plug-in oder Image Backup) durchzuführen; das Backup scheint erfolgreich, allerdings werden nicht alle erwarteten Daten geschrieben.

Oft liegt das daran, dass z. B. durch Symantec oder andere Software zusätzliche VSS-Provider installiert wurden.

In der Ereignisanzeige finden Sie nach dem letzten Sicherungsversuch einen Hinweis, dass etwa der Symantec-VSS-Writer den VSS-Vorgang blockiert: Kontext: Provider-ID: {} verweist auf einen anderen VSS-Provider und nicht auf den Microsoft-VSS-Provider. Fehler MM/TT/JJ HH:MM:SS VSS 22 None

Lösung:

Entfernen Sie alle zusätzlichen Nicht-Microsoft-VSS-Provider:

Folgende Schritte sind über den Registrierungseditor „regedit“ durchzuführen:

- Sichern Sie die Registrierung.

- Löschen Sie die GUID des Symantec-VSS-Providers aus folgendem Registrierungspfad:

HKey_Local_Machine\system\CurrentControlSet\Services\VSS\Providers

- Starten Sie den Server neu und führen Sie anschließend ein Backup durch.